Tanz auf dem Vulkan – ganz gefahrlos in der Vulkaneifel

Zu den landschaftlich schönsten Gegenden in Rheinland-Pfalz zählt ohne Zweifel die Vulkaneifel. Die Region ist geprägt von den Zeugnissen einstiger vulkanischer Aktivität, ganz besonders von den rund 75 sogenannten Eifelmaaren sowie Basaltsäulen, Bims- und Tuffwänden. Hier kann die ganze Familie entspannt Rad fahren oder wandern und dabei Erdgeschichte hautnah erleben. Daneben locken zahlreiche Attraktionen, die Vulkanismus anschaulich erklären und den erdgeschichtlichen Hintergrund kindgerecht vermitteln. Über beeindruckende Landschaftsdenkmäler in der Natur und spannende Experimente im Museum staunen garantiert nicht nur die Jüngsten. Lesen Sie in diesem Beitrag, was Sie im Vulkanpark rund um die Jugendherbergen in Rheinland-Pfalz erwartet und welche Aktivitäten sich lohnen.

Erdgeschichte zum Anfassen: die Kraft der Vulkane

In der Vulkaneifel lässt sich die Entstehungsgeschichte der Erde und die Formung der heutigen Landschaft hervorragend nachvollziehen – das ist auch für Kinder interessant. Zahlreiche Steinbrüche, Bims- und Basaltablagerungen sowie Maare verdeutlichen die vulkanischen Aktivitäten und zeigen auf beeindruckende Weise die Kraft der Natur. Vor ungefähr 13 000 Jahren gab es hier den letzten und einen der größten Vulkanausbrüche, von dem sich feiner Staub in Bodenschichten von der Ostsee bis Norditalien nachweisen lässt. Nach der Eruption bildete sich in der schüsselförmigen Mulde der heutige Laacher See. Darunter befindet sich noch heute eine Magmakammer. Doch keine Sorge! Mit dem nächsten Ausbruch des Vulkans ist erst in ein paar Tausend Jahren zu rechnen.

Einen Besuch wert: die Info- und Erlebniszentren des Vulkanparks

Der Vulkanpark bündelt die touristischen Highlights der vulkanischen Osteifel in Rheinland-Pfalz, darunter

• 5 Info- und Erlebniszentren,
• 2 Besucherbergwerke,
• 60 km Wanderwege und
• 17 Landschaftsdenkmäler.

Zu den Museen zählen der Geysir Andernach, der Lava-Dome, das Deutsche Bimsmuseum, die Erlebniswelten Grubenfeld und das Vulkanpark-Infozentrum. Die beiden für Besucher zugänglichen Bergwerke sind das Römerbergwerk Meurin und die Grube Bendisberg.

 

Alle Attraktionen erreichen Sie bequem mit dem Auto von einer der vier Jugendherbergen in der Eifel:

• Vulkanpark-Jugendherberge in Mayen
• Eifelmaar-Jugendherberge in Daun
• Eifelsteig-Jugendherberge in Gerolstein
• Vulkaneifel-Jugendherberge in Manderscheid

Geysir Andernach

Wenn die Wasserfontäne bis zu 60 m in die Höhe schießt, sorgt das bei den kleinen und großen Besuchern für Staunen: Der Geysir Andernach gehört zweifelsfrei zu den spektakulärsten Naturschauspielen Deutschlands. Und schon die Reise zu ihm ist abenteuerlich. Denn vom Geysir-Zentrum mit großem Museum geht es ausschließlich per Schiff zum weltweit höchsten Kaltwassergeysir.

Lava-Dome

Seien Sie live dabei, wenn ein Vulkan ausbricht – im Lava-Dome in Mendig ist das ganz gefahrlos möglich. An Experimentiertischen wird spielerisch vermittelt, was eigentlich bei einer Eruption mit heißer Lava passiert. Sprechende Steine erzählen die Geschichten bekannter Vulkane. Und wer mag, steigt hinab in den Lavakeller: Hier war früher der größte Kühlschrank der Welt für die Mendiger Bierbrauer.

Deutsches Bimsmuseum

Das Deutsche Bimsmuseum befindet sich in einer ehemaligen Bimsfabrik in Kaltenengers. Auf dem Außengelände können noch die originalen Maschinen bestaunt werden. Im Gebäude erläutern Filme und Zeitzeugenberichte die aufwendige Arbeit in der Schwemmsteinfabrik, die von wirtschaftlich sehr großer Bedeutung war. Im Rahmen von Führungen können Kinder selbst Bimssteine herstellen.

Erlebniswelten Grubenfeld

Das Mayener Grubenfeld ist eine uralte Bergbaulandschaft, die Sie anhand der Ausstellung SteinZeiten in den Erlebniswelten Grubenfeld detailliert erkunden. Im Museumssteinbruch mit interaktiven Kraftmaschinen können die Besucher hautnah spüren, was 7000 Jahre Basaltabbau bedeuten: Ziehen, hebeln und tragen Sie mit, um die vulkanischen Schätze zu bergen und am Ende in der Quiz-Schule zu bestehen.

Vulkanpark-Infozentrum

Wissenswertes rund um den Vulkanismus und den historischen Steinabbau in der Osteifel erfahren Interessierte im Infozentrum in Plaidt. An das Gebäude schließt sich der Steinerlebnisgarten an. Unser Tipp: Das Römerbergwerk Meurin erwandern Sie von hier ganz bequem durch den Rauscherpark und das Krufter Bachtal in etwa einer Stunde. Günstige Kombitickets sind erhältlich.

Römerbergwerk Meurin

Um das Jahr 300 haben hier schon römische Bergmänner Tuffstein gebrochen, ein recht poröses Gestein aus vulkanischer Asche. Heute ist das Römerbergwerk Meurin das einzige begehbare römische Tuffbergwerk Europas – inklusive Multimedia-Führung per Smartphone. Es wird durch eine interaktive antike Technikwelt ergänzt, in der Sie mittwochs, sonntags und an speziellen Thementagen selbst zum Kranführer, Baumeister, Schmied und mehr werden können.

Grube Bendisberg

Die Grube Bendisberg ist ein 3-Stollen-Besucherbergwerk, das alte Bergmannstraditionen erlebbar macht. In den drei übereinander gelegenen Stollen zeigt sich der Verlauf mehrerer Erz- und Quarzgänge. Es gibt verschiedene Führungen, bei denen man sich unter Umständen richtig schmutzig machen kann. Die Befahrung des Bergwerks mit echtem Arschleder – einem Lederstück, das vor Kälte, Nässe und Durchwetzen des Hosenbodens schützt – ist ein unvergessliches Erlebnis.

 

3 Landschaftsdenkmäler im Vulkanpark, die Sie kennen müssen

In direkter Umgebung der Vulkanpark-Jugendherberge in Mayen befinden sich gleich drei der vielen sehenswerten Landschaftsdenkmäler, deren Besuch sich für die ganze Familie lohnt. Ob Sie mehr über das Gestein und seine Geschichte erfahren oder einfach nur staunen wollen – hier sind Sie richtig!

 

1. Katzenberg mit Römerwarte in Mayen

Auf dem Katzenberg waren im 4. und 5. Jahrhundert römische Soldaten stationiert. Es handelt sich hier um die größte spätrömische Höhenbefestigung der Eifel, die in Teilen rekonstruiert ist und wundervolle Panoramaausblicke bietet.

 

2. Fledermausstollen im Grubenfeld in Mayen

Diese bizarre Bergbaulandschaft mitsamt des Fledermausstollens eröffnet sich in direkter Nachbarschaft zu den Erlebniswelten Grubenfeld. Mit etwas Glück entdecken Sie die geflügelten Bewohner auf dem Rundweg im begehbaren Stollen.

 

3. Wingertsbergwand in Mendig

Sie ist unter Vulkanforschern weltberühmt und gehört zu den Nationalen Geotopen: Die Wingertsbergwand, eine bis zu 60 m hohe Bims- und Tuffwand, zeigt eindrucksvoll das Ablagerungsprofil der Eruption vom Laacher See.

Im Vulkanpark unterwegs – zu Fuß oder mit dem Rad

In der Vulkaneifel gibt es unzählige Möglichkeiten, zu wandern oder sich auf dem Rad sportlich zu betätigen. Für Letzteres eignet sich der Vulkanparkradweg mit Start in Mayen hervorragend. Über 33 Kilometer geht es zum Geysir-Zentrum in Andernach. Die Strecke ist familienfreundlich und mit dem Maskottchen Vulkanius, einem kleinen roten Vulkan, gut beschildert. Sie führt über Mendig und Plaidt und lässt sich so immer wieder unterbrechen oder auch nur in Teilen befahren, um eine der Attraktionen im Vulkanpark zu besuchen.

 

Wenn Sie lieber zu Fuß unterwegs sind, entdecken Sie mit den Traumpfaden die schönsten Wanderwege in der Vulkaneifel. Die beiden Highlights der Jugendherbergen:

 

Vulkanpfad

• 6,7 km, ca. 2 Stunden, 234 m Höhenunterschied
• Rundweg bei Ettringen, der mit dem Bellberg, der Grubenlandschaft Kottenheimer Winfeld und den Kraterhöhlen „Siewe Stuwe“ gleich zu drei Landschaftsdenkmälern führt.

Pellenzer Seepfad

• 16 km, ca. 5 Stunden, 594 m Höhenunterschied
• Rundweg von Nickenich über die Teufelskanzel zum Laacher See inklusive Vulkanismus live: am Seeufer blubbert CO₂ aus einer unterirdischen Magmakammer.